MEDIUM | ein Skulpturenprojekt aus Tranas-Granit und Blanco Cristal mit integriertem LED-Licht
MEDIUM | ein Skulpturenprojekt aus Tranas-Granit und Blanco Cristal mit integriertem LED-Licht
Standort: architektonisch definierter Außenbereich oder städtischer Platzraum
Material und Farbigkeit: Tranas-Granit (rot-braun) und
 Blanco Cristal (weiß-grau)
Bearbeitung: poliert, mit Nuten für LED-Licht in allen Fugen
Gesamthöhe und Aufbau: 18 m | 20 zylindrische Module
 à 90 cm Länge | Änderungen der Dimensionierung möglich
Durchmesser: von ø 40 cm auf ø 31 cm nach oben verjüngt | Änderungen der Dimensionierung möglich
Statik: in Vorspanntechnik mit Stahlrohrkern | Fundament oder
 Druckverteilungsplatte im Bodenraum ca. 500 x 500 cm
Licht: weißes und rotes LED-Licht mit programmierter Steuerung in allen 19 Fugen und am oberen Abschluss
MEDIUM | Inhaltlich-technische Projektbeschreibung | Jochen Kitzbihler
Skulptur-Standort, Stadt
MEDIUM ist eine Granit-Skulptur, konzipiert für einen architektonisch definierten Außenbereich oder einen
 öffentlichen Platzraum. An einem architektonisch und städtebaulich offenen Ort hat die Skulptur Ausstrahlung- und Sendecharakter in der Eigenschaft eines räumlichen Vermittlers, ähnlich eines Signal- oder Funksenders. Einer architektonischen Raumsituation zugeordnet, fungiert die spiegelnd-polierte Skulptur als paradigmatisches Medium zwischen dem „inneren“ Gebäudebetrieb und den „äußeren“ Gesellschafts-Bewegungen.
Skulptur, Proportion, Skalierung
Die Skulptur bezieht sich – als Stele im kunstgeschichtlichen Kontext ohnehin – hier unter besonderen Proportions-Aspekten auf den Menschen. So wurde ein Modulaufbau von 90 cm Länge gewählt, der in seiner Verdoppelung (180 cm) bereits im unteren Bereich der Stele eine unmittelbare Referenz zur menschlichen Körpergröße aufzeigt. Die Gesamthöhe der Skulptur von 18 Metern ergibt sich aus dem 10-fach vervielfältigten menschlichen Körpermaß. Mit dieser „Makro-Skalierung“ werden Skaleninvarianzen (Maßstabs-Formähnlichkeiten) angesprochen, der Passant und Betrachter ist einbezogen. Neben der von einem aufrüttelnden Irritationsmoment begleiteten Assoziation eines steinernen Funk-Sende-masts, werden mit der rhythmisch-seriellen Abfolge der beiden Gesteinsarten minimalistische Positionen zitiert.
Bezugsstrukturen und Material
Die genannten Bezüge zum Stadtraum, zur menschlichen Proportion und zur jüngeren Kunstgeschichte werden durch die Auswahl der beiden Granitarten um geologische Aspekte bereichert. Ein eisenoxydhaltiger Granit aus Skandinavien (Tranas-Granit) sowie ein siliciumreicher Granit aus Spanien (Blanco Cristal) werden als geologisch-erdgeschichtlich repräsentative Materialien eingesetzt. Eisen und Silicium sind die beiden mineralogischen Hauptvertreter des einzigartigen geologischen Aufbaus der Erde. Eisen- Mineralverbindungen im Erdinneren und leichtere Siliciumverbindungen in der Erdkruste bilden eine wesentliche Grundlage für die Ausformung der Erde und deren Kontinente. Standortbezogen sind elementar- komplementäre Materialbezüge und Spiegelungen zu technisch geprägten Architekturkörpern (Glas und Stahl) erwünscht.
Statik und Aufbautechnik
Die Statik dieses Skulpturprojekts basiert auf einer innovativen Vorspanntechnik mit integriertem Stahlrohr und Stahlseil. Die Machbarkeit ist von kooperierenden Natursteinspezialisten bestätigt und berrechnet. Dieses Realisierungsprinzip stellt auch in statisch-technischer Hinsicht eine gegenwartsbezogene Höchstleistung dar. Die Skulptur wird in dieser Form und Größe eine weltweite Einzigartigkeit sein. Die Standfestigkeit und Gewichtsverteilung der ca. 6 to schweren Skulptur (bei 18 m Gesamthöhe) wird durch ein entsprechendes Fundament oder eine unsichtbare Druckverteilungsplatte von
 ca. 500 x 500 cm Größe gewährleistet.
Tageslicht und LED-Licht
Während tagsüber die Stele ihren Schatten Richtung Gebäude, über den Platzraum wirft, wird der Standort nachts mittels einer integrierten LED-Lichtschaltung inszeniert. Vorgesehen ist, alle 20 Fugen (inklusive oberen Abschluss) mit rotem und weißem LED-Licht zu bestücken. Dabei wird die wechselnde Granit-Materialabfolge mit rotem und weißem Licht analog aufgegriffen. Diese rot-weiße Sequenz-Abfolge driftet dann in stetiger, sehr langsamer Bewegung nach oben. Eine filmtechnische Visualisierung des LED-Lichtkonzepts kann bei Anfrage ausgearbeitet werden.
Mittels dabei entstehender Zufallskonstellationen der sich überschneidenden rot-weißen Granitmodule und der nach oben wandernden rot-weißen Lichtsequenzen wird eine sinnliche Komplexität hervorgebracht.